Robert Misik weigert sich aus einer Haltung der
interessierten Abwehr heraus, ein paar Dinge zur
Kenntnis zu nehmen: etwa die Ausstrahlungskraft,
die der Nationalsozialismus in bestimmten
Gesellschaften hatte und hat; oder - nicht
unabhängig davon - die Bedeutung, die der
Antisemitismus in Europa gewinnt.
Unter dem, was deutsch ist, versteht der gesunde
(deutsche) Menschenverstand eine fixe, erbliche
Eigenschaft; für die antideutsche Kritik handelt
es sich aber um eine polit-ökonomische
Konstellation, in der auf Vernichtung (als
Erlösung) gesetzt wird, während üblicherweise im
Westen bestimmte Zwecke mit bestimmten Mitteln
verfolgt werden.
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Misik stößt sich an Begriffen wie "islamische
Nazis". Wie aber soll man Gruppierungen nennen,
die Kommunisten, emanzipierte Frauen, Liberale,
Homosexuelle und Juden hassen, Israel vernichten
wollen, enge Kontakte zu Nazi-Deutschland
unterhalten haben und zu den heutigen
Rechtsradikalen unterhalten, "Mein Kampf" als
Lektüre schätzen und gerne auch mal mit dem
Hitlergruß aufmarschieren?
Infam wird Misiks Text, wenn er behauptet, die
jüdische Gemeinde sei bei dem Übegriff auf die
Gedenkkundgebung zum 9. November "zwischen die
Fronten" einer "Bandenfehde" geraten.
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Der Angriff
der Antiimperialisten erfolgte auf eine
Kundgebung, die von jüdischen und linken
Gruppierungen, antideutschen Kommunisten und
Einzelpersonen aus der IKG veranstaltet wurde.
Und dieses Bündnis hat sich gemeinsam und
erfolgreich gegen die Angreifer zur Wehr gesetzt,
deren Ziel nicht ein paar Antideutsche waren,
sondern die gesamte Kundgebung.
Stephan Grigat
Gerhard Scheit
für Café Critique
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