>> blog        >> textarchiv         >> publikationen         >> audio        >> filme         >> kontakt         >> links [>>|]  
 
 

Abschied von den Streifzügen

Willkommen im Café Critique

von Gerhard Scheit

(streifzüge 3/2001)

 

An einigen Fragen hatte sich bereits abgezeichnet, daß es nicht mehr möglich ist, einen prekären Diskussionszusammenhang zu bewahren, für den die Streifzüge und der "Kritische Kreis" eine gewisse Bekanntheit erlangt haben dürften. Es war nun nicht das Thema Haider, sondern die Situation nach dem 11. September, wodurch er sich als vollkommen entbehrlich herausgestellt hat. Die Diskussion darüber ist schlagartig auf eine wahnwitzige Ebene geraten, auf der sich kein Ressentiment mehr erhellen und kein kritischer Gedanke mehr fassen läßt. Hier hatte sich zweifellos etwas aufgestaut, und zur Entladung fand sich in der Erklärung der Bahamas-Redaktion endlich ein Anlaß, um nicht zu sagen: ein Vorwand.
Aber: alle größeren Auseinandersetzungen, an denen ich in über fünf Jahren in den Streifzügen besonders Anteil genommen habe, drehten sich im Grunde um das Verhältnis der Kritik zu Auschwitz; in einem Kreis, in dem zwanghaft davon abgesehen wird, daß die islamistischen Selbstmordattentate antisemitischen Charakters sind, oder in dem eben das gleichgültig ist, haben solche Auseinandersetzungen ohnehin jeden Sinn verloren. "Café Critique" heißt mittlerweile der neue kritische Kreis, in dem sie weiterhin möglich sein sollen.

[DOC][PDF][|<<]